Am Anfang der Computertechnologie existierten viele, sich teilweise sehr stark von der Hardware und Adressierung voneinander unterscheidende Systeme. Dadurch war es kaum möglich eine Software, die für ein bestimmtes Gerät konzipiert wurde auf andere Geräte zu übertragen. Mit der zunehmenden Standardisierung von Schnittstellen, Hardware und Programmiersprachen hat sich die Softwareentwicklung deutlich verändert und internationalisiert. Dies hatte einschlägige Auswirkungen auf den Entwicklungsprozess zur Folge. Denn während früher Hardwareunterschiede zu Beschränkungen führten, ist die heutige Frage, darauf begrenzt, ob für einen breiten Markt programmiert werden sollte oder für ein individuelles Unternehmen bzw. spezifisches Kundenanliegen. Die Lösungsansätze der Softwareentwicklung werden dem zur Folge allgemein zwischen Standard- und Individualsoftware unterschieden. Die Konzipierung von Standardsoftware umfasst ein fertiges Softwareprodukt, welches den fachlichen Anforderungen, Attributen und Wünschen einer bestimmten Branche entspricht. Entsprechend können viele Unternehmen die selbe Software entwickeln lassen und verwenden – wodurch sich gemeinsame Standards ergeben. Da auch Entwicklerstudios kosteneffizient arbeiten müssen, konnte Standardsoftware in der Vergangenheit meistens keine individuellen Kundenwünsche erfüllen. Heutzutage ist dies anders, da durch Erweiterungen, den sogenannten Addons, die Basissoftware einer Standardsoftware erweitert modular erweitert werden kann. Dies nennt sich „Customizing von Standardsoftware“ und bietet für Entwickler die Möglichkeit für einen breiten Markt zu programmieren ohne gleichzeitig zu viele Kundenwünsche ignorieren zu müssen. Durch den Aufpreis kann kostendeckend gearbeitet werden. Individualsoftware stellt den ältesten Lösungsansatz der Entwicklung dar, da sie bereits zu Zeiten Anwendung fand, wo von Grund auf unterschiedliche Computertechnologien auf dem Markt konkurrierten. Individualsoftware steht nicht der breiten Masse zur Verfügung, sondern wird für einen kritischen Bereich entwickelt. Gegenüber der Standardsoftware muss in Eigenregie meist von Grund auf selber programmiert werden. Entsprechend werden externe Entwickler häufig von Unternehmen hinzugezogen, um ihre äußerst individuellen Anforderungen zu erfüllen. Der Vorteil der Individualsoftware liegt darin begründet, dass der Entwicklungsprozess sich vollständig am Kundenwunsch und den jeweilig gestellten Anforderungen orientiert. Die Kostenentwicklung ist jedoch höher, da Ausarbeitung und Entwicklung viel Zeit und Arbeitskraft beanspruchen. Dadurch, dass die Software nur von einem oder wenigen Markteilnehmern verwendet wird, werden die Kosten entweder kaum oder gar nicht aufgeteilt. Der hohe Preis hat deshalb zur Folge, dass Standardsoftware immer häufiger mit Individualsoftware ergänzt wird und entsprechend fließende, schwer zu unterscheidende Übergänge zwischen allen beiden Lösungsansätzen entstehen.


Der aktuelle Standard verbindet beide Lösungsansätze

Aktuellste Softwarelösungen sehen vor, die Vorteile von beiden Entwicklungsansätzen miteinander zu verbinden. Standardsoftware wird daher deutlich anpassbarer konzipiert, wodurch bereits viele individuelle Kundenwünsche abgedeckt werden können. Darüber hinaus wird häufig angeboten, spezifische Module für Unternehmen extra zu entwickeln und der Standardsoftware hinzuzufügen. Wobei früher noch sehr hohe Kosten entstanden sind, können die individuellen Wünsche eines Kunden auch weiteren Unternehmen angeboten werden. Das reduziert die Kosten für den einzelnen Markteilnehmer und verbessert die Wettbewerbsfähigkeit der jeweiligen Software. Das reduziert erheblich den Kostenaufwand und macht es möglich, Standardsoftware mit Individualsoftware zu verbinden. Dadurch wird die Individualsoftware kosteneffizienter programmiert, da lediglich neue Funktionen hinzugefügt werden und keine Programmierung von Grund auf stattfinden muss. Sollten Unternehmen jedoch eine vollständig unabhängige und individuelle Software wünschen, sollte über die Sinnhaftigkeit nachgedacht werden, da üblicherweise sehr hohe Kosten anfallen. Insbesondere große Unternehmen leisten sich eine individuelle Software um effizienter intern und am Markt agieren zu können. Es bleibt daher abzuwarten für die Zukunft, wie sich die Situation auf dem Markt weiter entwickeln wird. Auch wenn Standardsoftware immer höhere Marktanteile einfährt, wird in bestimmten, kritischen Bereichen stets eine individuelle Lösung verwenden, weshalb der Bedarf an beiden Konzepten auch für die Zukunft gegeben sein wird.
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